FELS hat sich aufgelöst

Sandwichs streichen im anderLand für die Helfer*innen der Demo zum Partnerschaftsgesetz am 23. Oktober 2004: Rechts im Bild Walter Keller.

Ausgerechnet im 25. Vereinsjahr (und 50 Jahre nach der Gründung der HA-Gruppen HAZ, HABS und HAB) hat sich der Verein FELS aufgelöst. Die Abkürzung FELS stand für «Freundinnen, Freunde, Eltern von Lesben und Schwulen» und Motto des Vereins war «Unsere Kinder lieben anders. Wir lieben sie genauso.». Grund der Auflösung: Es konnten keine neuen Vorstandsmitglieder gefunden werden.

Bereits im Vorfeld der Vereinsgründung war offenbar die Suche nach Vorstandsmitgliedern ein Problem, waren doch nur wenige Eltern bereit öffentlich aufzutreten. Am 31. Mai 1997 forderten in Bern 6000 Menschen einen Diskriminierungsschutz für Schwule und Lesben in der neuen Bundesverfassung. Motto der Demo war «Lesben und Schwule in guter Verfassung». Hanni Müller und Hanna Keller nahmen am Umzug mit einem riesigen Transparent mit der Aufschrift «Wir Eltern wollen gleiche Rechte für unsere Homo- und Hetero-Kinder» teil und verkauften an einem Stand rosa Eier – zusammen mit dem Heftchen «Rosa Eier legt man nicht», das die Geschichte erzählt von einem Huhn, das rosa Eier legt und deshalb ausgegrenzt wird – davonläuft und schlussendlich in einer Gruppe von Tieren mit Besonderheiten akzeptiert wird und dabei lernt, sich und seine rosa Eier anzunehmen.

Am 1. November 1997 war es dann so weit und in Bern wurde der Verein FELS gegründet. Erste Präsidentin war bis zu ihrem Tod 2005 Hanna Keller, die – gerade auch während ihrer schweren Krankheit – von ihrem Ehemann Walter Keller unterstützt wurde. Nachfolger wurde Fritz Lehre, der bis zur Auflösung dem Verein vorstand.

Ich bin überzeugt, dass die Präsenz der «FELS-Eltern» an unzähligen Demos und CSDs, das Engagement in unzähligen persönlichen und telefonischen Elterngesprächen massgeblich mitgeholfen haben, dass sich die Akzeptanz gerade von Schwulen und Lesben im Elternhaus, in den Schulen und in der Politik verbessert hat.