Die zehn populärsten Beiträge im Jahr 2020

Was hat die Leser*innen meines Blogs 2020 am meisten bewegt? Schauen wir auf die Klick-Statistik … 

Platz 10: Ein Coming-out macht Schlagzeilen
Eigentlich habe ich nicht viele Berührungspunkte zum Schwingen. Auf der Laube unseres Chalets im Diemtigtal hissen wir jeweils während den Ferien statt der roten Fahne mit dem weissen Kreuz die Regenbogenfahne. Und da wurde ich mal gefragt, ob das die «Schw…Schw…Schw…fahne» sei? Ich antwortete: «Ja, das ist die Schwingerfahne!». Und tatsächlich: Seit gestern ist unsere Regenbogenfahne auch eine Schwingerfahne.

Platz 9: «Ich verlange bei jedem Einkauf eine Quittung»
Keine Ahnung, was es heisst, eine andere Hautfarbe zu haben als die Mehrheit. Persönlich kenne ich «anderssein» höchstens dadurch, dass ich in der Schule wegen meinem Übergewicht und meiner Brille gehänselt wurde.

Platz 8: Von den umstehenden Leuten «habe niemand eingegriffen»
Tag zwei des neuen Jahres: Mit meinem Smartphone checke ich die News des Tages und jäh werde ich in Alltag geholt. «In Zürich wurde erneut ein schwules Pärchen spitalreif geschlagen», lese ich bei «20 Minuten» und anderen Tamedia-Zeitungen.

Platz 7: «Das Recht auf Ehe und Familie ist gewährleistet»
Heute schreibt «idea Spektrum – Nachrichten aus der evangelischen Welt»: «Mitgliedern der Kommission wurde von Gegnern der ‹Ehe für alle› eine auf patriotpetition.org lancierte Petition mit 8000 Unterschriften und einen Auszug aus einem rechtlichen Gutachten vorgelegt». Die Rechtskommission des Ständerates sei weitestgehend deren Argumentation gefolgt. Mit wem sich da der Ständerat wohl eingelassen hat?

Platz 6: Die Milchjugend tut was!
Ich bewundere unsere Milchjugend schon lange. Lese mit grossem Vergnügen jeweils das «Milchbüechli». Und auch das pfeilschnelle Einrichten des Instagram-Kanals «Queerantäne – Milchjugend Live» mit den vielen spannenden Themen verdient eine Medaille.

Platz 5: «Was ist genau gemeint?» Ständerat versenkt die statistische Erfassung von LGBTIQ-feindlicher Gewalt
Heute Vormittag hat die bürgerliche Mehrheit des Ständerates die Motion zur Erfassung von «hate crimes» aufgrund von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck oder Geschlechtsmerkmalen knapp mit 21 gegen 18 Stimmen abgelehnt.

Platz 4: Nach 17 Jahren ist Schluss: Purplemoon wird abgestellt
Das Wort zum neuen Jahr über gratis, Kontaktplattformen, Kontaktsuche jeder Art, Purplemoon, Idealismus, Paywall, Geiz ist geil, dem realen Leben und kostenlosem Prosecco.

Platz 3: Über das «homosexuelle Klima» im Bistum Freiburg
Heute haben die Tamedia-Blätter spannendes aus dem Bistum Freiburg veröffentlicht. Von einer Fehde wird berichtet und informiert darüber sind «alle massgebenden Instanzen». Dabei laufen doch erst Voruntersuchungen …

Platz 2: Kein Geld mehr für die LGBT+ Beratung von der Stadt Bern
Ist es Zufall? Nach einem längeren Chat habe ich gestern Nachmittag einem jungen Schwulen geraten, sich doch unbedingt professionelle psychologische Hilfe zu holen. Ein paar Stunden später – kurz vor 22 Uhr – erreichte mich eine Nachricht von Tabea Rai aus dem Berner Stadtrat: Der Antrag der Alternativen Linke auf die bereits beschlossene Streichung von 40’000 Franken für die Beratungsleistung LGBT+ doch noch zu verzichten, wurde gerade deutlich abgelehnt.

Platz 1: Swiss Diversity Award 2020: Die LOS ent-nominiert sich selbst
Sonntagvormittag. Noch etwas schlaftrunken checke ich auf Facebook meine Timeline und sehe viele schön gekleidete Menschen, die in die Kamera lächeln. Ich habe die «Swiss Diversity Award Night» im Berner Kursaal – mehr oder weniger bewusst – verpasst. Ich checke noch die Mails und entdecke eine frühmorgendliche Mitteilung von der LOS, von der Lesbenorganisation Schweiz. Überschrift: «Eine schwierige Entscheidung».