Heute ist ein historischer Tag

Nach langen Jahren des Wartens hat das Parlament heute die «Ehe für alle» definitiv verabschiedet. Fast zeitgleich hat das Parlament auch beschlossen, dass trans und intergeschlechtliche Menschen ihren Geschlechtseintrag auf einfache Weise berichtigen lassen können. Damit bedeutet der heutige Tag, dass die junge Generation in einer Schweiz aufwachsen wird, in der die Anerkennung von LGBTI-Personen als selbstverständlicher gilt.

Sowohl die beschlossene «Ehe für alle» und auch die vereinfachte Personenstandsänderung sind nicht perfekt, sondern «gutschweizerische» Kompromisse. Vor allem gerade die politischen Mehrheitsverhältnisse im Ständerat habe leider im Moment keine perfekten Lösungen ermöglicht.

  • Nicht alle Regenbogenfamilien sind durch die Ehe tatsächlich rechtlich abgesichert – sondern nur, wenn das Kind durch eine Samenbank in der Schweiz gezeugt wurde. Das heisst: Männerpaare, die mit einer Leihmutterschaft ein Kind bekommen, müssen weiterhin ein unnötig langes und teures Adoptionsverfahren durchlaufen. Das gleiche gilt für Frauenpaare, die eine private Samenspende oder eine Samenspende im Ausland in Anspruch nehmen.
  • Junge trans und intergeschlechtliche Menschen können erst ab 16 Jahren ihren Geschlechtseintrag selbstbestimmt ändern – für Jugendliche unter 16 ist der heutige Entscheid damit leider ein Rückschritt zur heutigen Situation.

Gegen beide Entscheide kann das Referendum ergriffen werden; über den Zeitpunkt des Inkrafttretens beider Vorlagen wird der Bundesrat entscheiden.

Kämpfen wir gemeinsam weiter – bis wir tatsächlich die gleichen Rechte haben!

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