Wir sind traurig: Röbi ist tot

Röbi Rapp durfte nach einer Phase schwerer Krankheit mit Hilfe der Freitodbegleitung Exit am letzten Sonntagabend, im Beisein seiner Liebsten, im Alter von 88 Jahren ruhig und friedlich zu Hause einschlafen. Wir werden Röbi als liebenswerten, engagierten und stillen Kämpfer für die Rechte unserer Community in Erinnerung behalten.

Die Geschichte von Röbi Rapp und Ernst Ostertag wurde mit dem Film «Der Kreis» sicher auch einem breiteren Publikum bekannt. Der Film hat die Anfänge ihrer Liebes‐ und Lebensgeschichte filmisch festgehalten, welche 61 Jahre lang angedauert hat.

Was Röbi als Drag mit seinem Partner Ernst in den 50er‐ und 60er‐Jahren innerhalb der Untergrundorganisation «Der Kreis» über ganz Europa hinweg in Bewegung gesetzt hat, ist einzigartig. So gehören Röbi Rapp und Ernst Ostertag für das US‐Magazin «The Advocate» als Pioniere der europäischen Schwulenemanzipation zu den 25 «Prime living legends».

Und Simone Meier spricht auf Watson aus, was wir alle denken:

Lieber Röbi, wir, die wir jetzt Zürich als eine Insel der Glückseligen wahrnehmen mit unserer lesbischen Stadtpräsidentin und allen andern, die ihre Liebe heute tatsächlich als Normalität leben können, wir wissen, dass dein Leben eine Pionierarbeit für uns war. Lieber Ernst, bitte, bleib uns trotz deines Verlusts noch ein wenig erhalten. Wir sind bei dir. Habt Dank, ihr zwei.

Eine öffentliche Abdankung wird voraussichtlich Ende Oktober 2018 in Zürich stattfinden. Das genaue Datum und der Ort werden bekanntgegeben, sobald sie definitiv sind.