Tanzduett: «Two men in green»

Beide sind überzeugt, sie habe ein plötzliches Gefühl vereint.
Solch eine Gewissheit ist schön, doch Ungewissheit ist schöner.
Wisława Szymborska

Die erste Begegnung mit dem Pink Mama Theatre hatte ich vor sieben Jahren in der Nähe des Berner Eigerplatzes in einer Werkstatt. Slawek Bendrat und Dominik Krawiecki hatten soeben ihre Theater‐ und Tanzgruppe gegründet und feierten Premiere ihrer ersten Produktion «Escort», einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema «sich selbst verkaufen».

Bereits bei der ersten Produktion «Escort» faszinierte mich das Zusammenspiel von Theater und Tanz. Und bei jeder Aufführung des Pink Mama Theatre geht es um die Auseinandersetzung der Menschen mit ihren Emotionen, Wünschen, Sexualitäten und Geschlechtern – und jedesmal gelingt es der Theater‐ und Tanztruppe diese doch für uns Menschen wichtigen Themen von einem anderen Punkt aus zu durchleuchten.

Am Samstag, 24. Februar zeigt das Pink Mama Theatre nun in Bern erstmals «Two men in green» – ein Tanzduett mit extremer Körperlichkeit und Emotionalität. Dabei tauchen die Zuschauenden zusammen mit den beiden Tänzern in ein dramatisches und komplexes psychologisches Portrait einer Generation ein, die sich im virtuellen Raum zu verlieren scheint.

Ein naiver und junger und Mann (Valentin Markus Oppermann), der sich auf der dunklen Seite des Internets bewegt, ist gefangen in den Klauen dieser virtuellen Scheinwelt. In seiner Verzweiflung meldet er sich bei einem Internetforum an, in dem sich Menschen mit Suizidgedanken austauschen. Im Chatroom lernt er den Tod (Slawek Bendrat) höchstpersönlich kennen. Er erscheint dem unglücklichen Opfer immer wieder, sowie hinter als auch vor dem Bildschirm. Der Tod ist verlockend und unausweichlich. Er bittet den verlorenen Mann um einen letzten Tanz.

Premiere «Two men in green»
Samstag, 24. Februar 2018, 20.30 Uhr
Tanzlounge, Neuengasse 24, Bern