Fast 300 trans* und geschlechtsvariante Menschen in einem Jahr ermordet

Anlässlich des 18. Internationalen Transgender Day of Remembrance, der am 20. November begangen wird, veröffentlicht Transgender Europe das Update des Trans Murder Monitoring (TMM) Forschungsprojekts. Es soll auf Hassverbrechen gegen trans und geschlechtsvariante Menschen aufmerksam gemacht werden und jene ermordeten Personen würdigen, die sonst vergessen gingen.

Es ist sehr traurig und unfassbar, dass dieses Jahr 295 Transmenschen ermordet wurden, an die wir erinnern, um die wir trauern und die wir beklagen. Diese Morde passierten zwischen dem 1. Oktober 2015 und dem 30. September 2016.

Das Update berichtet, dass die Ermordeten aus 33 Ländern stammten, die meisten Morde gab es in Brasilien (123), Mexico (52), den USA (23), Kolumbien (14) und Venezuela (14). Die meisten Fälle in Asien stammen aus Indien (6) und Pakistan (5), in Europa sind es je 5 Personen in Italien und in der Türkei. Somit beklagen wir seit dem 1. Januar 2008 bis zum 30. September 2016 2‘264 ermordete trans* und geschlechtsvariante Menschen aus total 68 Ländern.

Dabei muss festgehalten werden, dass diese Zahlen nur jene Morde wiedergeben, die durch Internetrecherchen oder in Zusammenarbeiten mit den lokalen Trans*-Organisationen und Aktivist*innen gefunden wurden. In den meisten Ländern werden die Fälle ermorderter trans* und geschlechtsvarianter Menschen nicht systematisch erfasst und somit ist es unmöglich, die Zahl der nicht berichteten Fälle auch nur zu schätzen.

Die Zahlen zeigen weltweit nur die Spitze des Eisbergs. Alle Zahlen sind im TMM-Jahresbericht durch Recherchen abgestützt. Darüber hinaus enthält er Hintergrundinformationen zu den einzelnen Fällen sowie weitere Analysen. Der ausführliche Jahresbericht wird am 16. November 2016 publiziert.