Die CVP verteidigt ihre Ehe-Initiative

Heute rechtfertigte die CVP an einer Medienkonferenz ihre Ehe-Initiative: Es gehe dabei einzig um die Abschaffung der Heiratsstrafe und der Beseitigung einer Ungerechtigkeit. Die Ehe-Definition sei ein «Nebenschauplatz».

Der sogenannte «Nebenschauplatz» der Initiative will, dass künftig in der Bundesverfassung die Ehe als eine Verbindung von Mann und Frau definiert wird. Eine Annahme der Initiative würde also ein dauerhaftes Eheverbot für alle Menschen bedeuten, bei denen beide Beziehungspartner_innen dasselbe amtliche Geschlecht haben. Zudem würde auch der angelaufene politische Prozess zur Öffnung der Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare torpediert!

Für CVP-Präsident Christophe Darbellay sind diese Argumente aber nur «vorgeschoben»: Es dürfe nicht sein, dass eine vorhandene Ungerechtigkeit nicht beseitigt werde wegen einer Ungerechtigkeit, die es noch gar nicht gebe.

Damit stösst die Partei mit dem «christlich» im Namen, uns LGBT-Menschen – wir sind immerhin rund 500’000 – vor den Kopf und nimmt in Kauf, dass wir weiterhin Menschen zweiter Klasse bleiben. Immerhin kennt die eingetragene Partnerschaft im Vergleich zur Ehe noch heute über 20 Unterschiede. Die eingetragene Partnerschaft ist deshalb kein adäquater Ersatz für die Ehe.